BOTTLED LIFE - Die Position von Nestlé und unsere Replik

Nach Erscheinen unseres Filmes „Bottled Life“ im Januar 2012 schaltete Nestlé via Nestlé Waters, der Wasser-Division des Konzern, folgende Seite auf: http://www.nestle-waters.com/BottledLife.html?btn_ajax=1&_lang=de

Nestlé nimmt auf dieser Seite Stellung zum Film. Die Fragen zu den Antworten formuliert der Konzern gleich selbst. Der Text ist in einer deutschen, französischen und englischen Version abgefasst.

Die Nestlé-Seite ist im Netz nur schwer zu finden. Wir von der verantwortlichen Produktionsfirma Doklab GmbH möchten trotzdem auf diese Publikation eingehen. Die Nestlé-Fragen und -Antworten sind im folgenden Text kursiv gesetzt. Die Nummerierungen stammen von uns. Unsere Stellungsnahmen sind rot markiert.

Nestlé Wir standen mit den Produzenten in Kontakt, lehnten aber schließlich ein Interview ab, da wir den dringenden Verdacht hegten, dass der Film einseitig sein und das Unternehmen und seine Mitarbeiter nicht in einer fairen Weise darstellen würde. Die Informationen, über die wir heute verfügen, bestätigen in der Tat diesen anfänglichen Eindruck.

DokLab Nestlé bestätigt die Gesprächsverweigerung und schiebt als Grund dafür vor, man habe das Unternehmen und die Mitarbeiter vor unfairer Darstellung im Film schützen wollen. Wir haben den Eindruck, Nestlé hat sich dem Gespräch entzogen, um unangenehmen Fragen auszuweichen.

Nestlé Nein. Nestlé ist immer offen für Diskussionen und Projekte über seine Geschäftstätigkeit, bei denen die Mitwirkung aller Parteien objektiv dargestellt wird. Nestlé war nicht davon überzeugt, dass dies bei diesem speziellen Projekt der Fall sein würde. Wir haben nichts zu verstecken. Nestlé ist ein Unternehmen, das sich auf die Einhaltung aller Vorschriften und Gesetze verpflichtet hat, die für sein Geschäft gelten, darunter die Einhaltung von Regeln für den Wasserverbrauch, die Verbraucherkommunikation und das Verhalten im Geschäftsleben.

DokLab "Der falsche Film zur falschen Zeit" - so hatte ein Nestlé-Geschäftsleitungsmitglied das Filmprojekt im Gespräch mit den Autoren bezeichnet. Nestlé will hier trotzdem den Eindruck vermitteln, eine offene Kommunikationspolitik zu betreiben. Tatsächlich hat Nestlé nicht nur gegenüber "Bottled Life" die Diskussion verweigert, sondern auch beim US-Film "Tapped" oder beim Sachbuch "Bottlemania", zwei Publikationen, die sich ebenfalls mit der Problematik von Flaschenwasser auseinandersetzen.

Nestlé Das Projekt für eine Leitung im Jarar Valley war ein vom UNHCR initiiertes und geleitetes Projekt, um für die Flüchtlinge im Kebribeyah-Lager den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern. Nestlé gehörte zu denen, die schon sehr früh für das Projekt gespendet haben. Diese finanzielle Zuwendung  wurde auch durch die Bereitstellung von technischem Know-how bei einem Standortbesuch 2004 unterstützt. Ein zweiter Besuch war für 2005 geplant, doch aufgrund zunehmender Sicherheitsprobleme in der Region wurde diese zweite Mission abgesagt. Der für 2005 geplante Standortbesuch von Nestlé in Äthiopien konnte leider nicht erneut anberaumt werden. Das Unternehmen erhielt die wichtigsten aktualisierten Informationen und Berichte vom UNHCR, und die finanzielle Unterstützung für das Projekt wurde nach Abschluss der vereinbarten Aktivitäten eingestellt. Wie in dem Video erwähnt wollte sich das UNHCR um andere Spender bemühen,um die Unterstützung für das Projekt weiterhin sicherzustellen mit dem generellen Ziel, die Verwaltung der Leitung an staatliche Stellen zu übergeben. Heute ist die Leitung Teil des Wasserversorgungssystems im Jarrar Valley, und das UNHCR weitete das Projekt 2010 weiteraus und unterstützte die Ausdehnung des Stromnetzes auf das Jarrar Valley, wodurchauch die Kapazitäten und die Zuverlässigkeit des Wasserversorgungssystemserhöht wurden.

DokLab Nestlé gesteht ein, dass die finanzielle Unterstützung 2005 eingestellt wurde. Nestlé bestätigt wortreich die Darstellung im Film, nimmt aber keinen Bezug auf den Vorwurf der unlauteren Werbung mit dem Projekt (Peter Brabeck behauptet auf der Nestlé-Homepage noch heute, Nestlé sei im Jarrar Valley nachhaltig tätig geworden).

Nestlé Nein. Abgefülltes Wasser macht Hahnenwasser keine Konkurrenz und will es auch nicht als erste Trinkwasserquelle, die es in jedem Land zweifellos ist, ersetzen. Es ist nur ein Produkt am Markt für verpackte Getränke, wo wir damit den Verbrauchern eine gesunde Alternative zu anderen Getränken anbieten. Die Verbraucher entscheiden, ob sie unsere Produkte aufgrund ihres unveränderlichen Geschmacks, der Nestlé Qualitätsgarantie, ihrer praktischen Aspekte und ihrer Vorteile für die Gesundheit kaufen wollen. Nestlé ist der Auffassung, dass alle Menschen nachhaltigen Zugang zu Wasser haben sollten, das von ausreichend guter Qualität und in ausreichender Menge vorhanden ist, insbesondere für ihren täglichen Bedarf an Flüssigkeitszufuhr sowie zum Kochen und für die Hygiene. Über drei Viertel unserer Volumen im Jahr 2010 wurden in Europa und Nordamerika verkauft, also Regionen, in denen es die am besten ausgebauten, gesündesten und effizientesten Wasserversorgungssysteme der Welt gibt.

DokLab Bezeichnet Nestlé hier den Verkauf von Flaschenwasser in Schwellenländern als unter "ethischen Gesichtspunkten" nicht vertretbar? Oder passt die Antwort einfach nicht zur Frage? "Bottled Life" zeigt wie in einem pakistanischen Dorf die Menschen unter schlechter Trinkwasserqualität leiden, während in der Fabrik gleich nebenan Nestlé mittels Tiefbrunnen "Pure Life"-Wasser produziert. Kaum ein Bewohner dieses Dorfs kann sich "Pure Life" leisten, die "gesunde Alternative" ist für Durchschnittsverdiener in Pakistan unerschwinglich.

Nestlé Nein. Abgefülltes Wasser ist ein Teil des Marktes für verpackte Getränke und steht nicht in Konkurrenz zur öffentlichen Wasserversorgung. Wie alle Industrien und Verbraucher verlassen auch wir uns auf die Sicherheit der öffentlichen Wasserversorgung, denn Nestlé und Nestlé Waters sind manchmal auch selbst Kunden der öffentlichen Wasserversorgung. Deshalb unterstützen wir auch jede Politik, die allen Wassernutzern gerecht wird und fördern die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Wasser.

DokLab Frage 5 kann nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden. Der Film behauptet zu keinem Zeitpunkt, Nestlé würde Regierungen davon abhalten, in die Wasserinfrastruktur zu investieren. Er spricht aber das sehr komplexe Verhältnis an, in dem private und öffentliche Angebote von Trinkwasser seit rund zwei Jahrzehnten stehen. Und weist darauf hin, dass eine mangelhafte öffentliche Wasserversorgung dem Nestlé-Wassergeschäft zumindest nicht schadet.

Nestlé Nein. Wir sind ein kleiner Wasserverbraucher. Nestlé nutzt nur 0,005 % des weltweit entnommenen Süßwassers, und Nestlé Waters beansprucht gerade mal einen Anteil von 0,0009 %.Im Vergleich dazu verbraucht die Landwirtschaft 70 %. Mit einem so geringen Wasserverbrauch ist Nestlé kaum in der Lage, Wasserressourcen zu „kontrollieren“, zumal sie meist über tausende von Quadratkilometern verstreut sind.

DokLab Natürlich kontrolliert Nestlé Wasserressourcen, auch wenn dieser Anteil aufgerechnet auf den weltweiten Gesamtverbrauch als gering erscheint. Entscheidend ist, wieviel Wasser Nestlé in einzelnen Regionen abpumpt und zu seinen profitorientierten Zwecken verbraucht. Tatsache ist, dass Nestlé wichtige Quellen oder Teile von Grundwasserströmen kontrolliert, obwohl umliegende Gemeinden die Kontrolle in der öffentlichen Hand behalten möchten. Der Film „Bottled Life“ hat in diesem Zusammenhang nur einzelne Beispiele im Staate Maine ausgewählt. Die Liste allein in den USA lässt sich aber beliebig erweitern.

Nestlé Nein. Der Preis einer Flasche Wasser entspricht in etwa dem anderer verpackter Getränke, da auch die Kosten für Produktion, Qualitätssicherung, Abfüllung, Lagerung und Vertrieb vergleichbar sind. Zwar ist die detaillierte Preisstruktur unserer Produkte vertraulich, man kann aber einen groben Überblick über die Kosten für verpackte Getränke geben und so viel sagen: ein Drittel entfällt auf das Wasser und die Rohstoffe, ein Drittel auf die Produktion und ein Drittel auf den Vertrieb.

DokLab Eloquent schafft es Nestlé hier, der eigenen Frage auszuweichen. Tatsache ist, dass Nestlé als Landbesitzerin das Wasser mitunter völlig entgeltlos pumpen kann, den Rohstoff also umsonst kriegt. Das gilt nicht nur für die USA, sondern zum Beispiel auch für Pakistan oder Nigeria.

Nestlé Nein.Nestlé Waters verpflichtet sich auf einen schonenden Umgang mit den Wasserressourcen,mit denen wir auf der ganzen Welt arbeiten. So fördert zum Beispiel die Fabrik Sheikhupura in Pakistan Wasser aus zwei Tiefbrunnen. Beide sind mit den notwendigen technischen Geräten für eine kontinuierliche Überwachung der wichtigen hydrodynamischen Parameter (einschließlich Durchflussmenge und Wasserspiegel) ausgestattet. Anhand dieser lückenlosen Überwachung können wir jedes Risiko ermitteln und sofort reagieren, um dagegenzusteuern und negative Auswirkungen auf das lokale Grundwasserleiter-System zu verhindern.

DokLab Nestlé fördert in Sheikupura aus zwei Tiefbrunnen und verkauft das Wasser mit hohem Gewinn. Die Bevölkerung hat die Mittel nicht, um für ihr Trinkwasser ebenfalls aus Tiefbrunnen zu fördern. Die alarmierende Absenkung des Grundwasserspiegels in den letzten Jahren ist eine Tatsache. Wie weit Nestlé mit den beiden Tiefbrunnen dazu beiträgt, weiss nur Nestlé selbst. Nestlé musste zur Erweiterung seiner Flaschenwasserproduktion in Sheikupura 2007 eine Umweltverträglichkeitsprüfung UVP machen und diese dann nachbessern. Die nachgebesserte UVP hat Nestlé nie veröffentlicht. Warum nicht?

Nestlé Das Grundwasser in der Region Lahore wird in erster Linie für die Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt, aber auch für industrielle Zwecke und die kommunale Wasserversorgung. Nestlé Waters fördert in der Fabrik Sheikhupura nur aus zwei Brunnen von geschätzten 680.000 Brunnen, die von anderen Wassernutzern im Grundwasserleiter Indus-Becken beansprucht werden.

DokLab Die von Nestlé angesprochenen 680'000 Brunnen verteilen sich über das riesige Indus-Becken, eine der Kornkammern Asiens. „Bottled Life“ spricht im Zusammenhang mit der Senkung des Grundwasserspiegels aber explizit von einer Region bei Sheikupura.

Nestlé Nein, wir möchten diese Behauptung korrigieren. Die Menschen aus besagtem Dorf (in der Nähe der Fabrik Sheikhupura) baten nicht um Zugang zu dem Tiefbrunnen, den wir benutzen, sondern vielmehr um die Hilfe des Unternehmens für die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser in diesem Dorf. Nestlé hat im Rahmen eines fortlaufenden Programms zwei Wasserfilteranlagen installiert, über die mehr als 10.000 Menschen in der Region Sheikhupura, in der Bhati Dilwan eines von vielen Dörfern ist, mit sauberem Wasser versorgt werden. (Die erste Anlage wurde in der Nähe des Krankenhauses und die andere in einer Schule unweit des Nestlé-Werks installiert). Eine andere Wasserfilteranlage ist für 2012 in der Gemeinde Bhati Dilwan geplant (direkt hinter der Fabrik Sheikupura); sie wurde angekündigt und mit den notwendigen Arbeiten wie Abstecken des Baulands usw. wurde begonnen. Nestlé hat zudem neue Trakte für zwei weiterführende Schulen (eine für Jungen, eine für Mädchen) in Bhatti Dhilwan gebaut.

DokLab Tatsache ist, dass Nestlé auf eine Petition der Dorfbevölkerung für besseres Trinkwasser nicht eingegangen ist. Das zeigten im Frühling 2009 unsere Recherchen vorort. Jetzt sagt Nestlé, eine „Wasserfilteranlage ist für 2012 in der Gemeinde“ geplant. Ob wohl unser Film den Sinneswandel bei den Nestlé-Managern angeregt hat?

Nestlé Nein. Nestle verbraucht sehr viel weniger Wasser als die Landwirtschaft im Bundesstaat Maine.  Der Wasserverbrauch für Poland Spring stellt weniger als 1% des gesamten Grundwassers dar, das in dem Bundesstaat jährlich entnommen wird. Dieser Wert stützt sich zudem nur auf Angaben aus Branchen, die ihren Wasserverbrauch melden müssen. Der derzeitige Anteil von Poland Spring ist sogar geringer, da in Flaschen abgefülltes Wasser zu den wenigen Branchen zählt, die ihren Wasserverbrauch angeben müssen. Laut Annual Report 2009 des Maine Water Resources Planning Committee entnahm die Flaschenwasser-Industrie in Maine in allen Jahren außer 2006 weniger Grundwasser als die Landwirtschaft. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass in dem Bericht nur der gemeldete Grundwasserverbrauch vermerkt ist. Alle Entnahmen für in Flaschen abgefülltes Wasser müssen nach dem Gesetz in Maine gemeldet werden, nicht jedoch jeder Wasserverbrauch für landwirtschaftliche Zwecke. Der komplette MWRPC 2009 Annual Report ist unter  http://www.maine.gov/doc/nrimc/mgs/explore/water/planning/wrpc-2009-report.pdf verfügbar.

DokLab Im Film heisst es wörtlich: „Nestlé pumpt in Maine mitunter fast gleich viel Wasser wie die gesamte Landwirtschaft im Bundesstaat verbraucht. Das sind rund drei Milliarden Liter im Jahr.“ Nestlé selbst hat auf der Hompage ihrer Marke Poland Spring Daten publiziert, wonach der Konzern 2006 in Maine mehr Wasser verbrauchte, als die Landwirtschaft. Ein Vergleich zwischen den beiden Wassernutzungen ist legitim.

Nestlé Nein. Nestlés Ziel ist es, durch seine Präsenz jeder Gemeinschaft substanzieller Vorteile zu bringen und Wert zu schaffen, der allen zugute kommt und Respekt und Vertrauen verdient. Durch Sponsoring, Spenden und freiwillige Aktivitäten unterstützen wir Anliegen und Organisationen, die für lokale Gemeinschaften wichtig sind. Das Unternehmen generiert Wert für alle, in dem es gute Arbeitsplätze schafft und Steuern bezahlt, die die lokale Wirtschaft diversifizieren und eine Führungsrolle in der Umweltpolitik übernimmt und so eine Politik des Gebens und des Engagements verfolgt. Das Unternehmen kann auf eine jahrzehntelange Geschichte der Unterstützung lokaler Gemeinschaften im Rahmen seiner Good Neighbor Policy zurückblicken.

DokLab In den USA freuen sich die einen an Nestlés Spenden, die andern sehen die entsprechenden Aktivitäten des Konzerns als Stimmungsmache, wenn nicht als Korruptionsversuch. „Bottled Life“ lässt beide Seiten zu Wort kommen.

Nestlé Nein. Die Beschwerdeführer, die gegen Nestlé Waters North America klagten, brachten acht verschiedene Argumente vor, nach denen die ihnen zustehenden Verfahrensrechte durch die Planungsbehörde von Fryeburg missachtet wurden. Die Beschwerdekammer erkannte in jeder Instanz explizit an, dass es keine unzulässige Missachtung von Verfahrensrechten gab (siehe das Urteil des Fryeburg Board of Appeals vom 27. Januar 2006). Die Planungsbehörde erteilte Poland Spring eine Genehmigung und der Maine Law Court bestätigte die Entscheidung der Planungsbehörde.

DokLab Tatsache ist, dass das Fryburg Zoning Board of Appeals am 27. Januar 2006 die für Nestlé ausgestellte Bewilligung der Planungsbehörde von Fryeburg negierte. Nestlé gewann abschliessend erst vor dem obersten Gericht des Bundesstaates - mit einem massiven Aufgebot an Rechtsanwälten und finanziellen Mitteln, die jene der lokalen Einsprecher bei weitem überstieg. Nestlé ging auch in andern Bundesstaaten bis vor das oberste Gericht. Meist gewann der Konzern, in Michigan kam es nach jahrelangen Auseinandersetzungen zu einem viel beachteten Vergleich.

Nestlé Nein. Verordnungen werden von den Anwälten der Stadt verfasst und unterliegen einem öffentlichen Begutachtungsverfahren. In Select Board Meetings werden Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit und von Interessenvertretern entgegengenommen. Sämtliche Stellungnahmen von Poland Spring/Nestlé Waters zu Wasserverordnungen werden transparent und öffentlich anhand dieses Verfahrens zu Protokoll gegeben.

DokLab Hier steht Aussage gegen Aussage. Ehemalige Mitglieder der Planungskommissionen in Shapleigh und Newfield zum Beispiel sehen das anders.

Nestlé Nein. Die Menschen Shapleigh hatten sogar das letzte Wort in der Frage, ob Nestlé Waters Wassertests in ihrer Stadt durchführen konnte oder nicht. Ab Anfang 2008 hielt Poland Spring öffentliche Informationsveranstaltungen in der Shapleigh Memorial School ab, um Fragen zu beantworten und zu erläutern, wie das lokal kontrollierte Verfahren gehandhabt werden könnte und Informationen über die Grundwasserleiter und das Unternehmen zu liefern, so dass die Öffentlichkeit überlegen konnte, ob sie Poland Spring die Genehmigung erteilen konnte, den stadteigenen Standort zu testen.

DokLab Als Nestlé 2008 damit begann, Informationsveranstaltungen durchzuführen, hatten die Probebohrungen im Naturschutzreservat schon lange stattgefunden (2006 und 2007). Wanderer entdeckten damals die Teströhren im Wald zufälligerweise.

Nestlé Nestlé Waters North America entwickelt geeignete Wasserressourcen im Einklang mit behördlichen Kontrollen und nach fundierten wissenschaftlichen Methoden. Diese Wasserressourcen fördern die Gesundheit und das Wachstum des Unternehmens, und die Grundwasserentnahme an unseren Standorten beeinträchtig den guten Zustand des Grundwasserleiters nicht. Wir bestimmen einen Standort für geplante Wasserentnahmeprojekte nicht nach der Strenge oder Laschheit lokaler Verordnungen oder aufgrund logistischer Überlegungen, sondern nach dem Vorkommen hochwertigen Quellwassers, was von der geologischen Beschaffenheit einer Region abhängt. Poland Spring beschloss, die Arbeit in Shapleigh einzustellen, weil die verfügbare Wassermenge für die Entwicklung einer Quelle zur Förderung von Quellwasser nicht ausreichend war.

DokLab Tatache ist, dass die Bevölkerung gegen die Nestlé-Aktivitäten im Naturschutzgebiet war. Die Gemeindeversammlungen von Shapleigh und von Newfield erklärten Wasser in den Gemeindeverordnungen darauf zu einem Grundrecht.

Nestlé Nein. Die Anfänge von abgefülltem Wasser können bis in die frühesten Zivilisationen und die Spa-Bewegung in Europa und Amerika zurückverfolgt werden, lange bevor Marketing überhaupt erfunden wurde. In der Tat werden bei Nestlé Waters einige unserer Marken seit mehr als 100 Jahren abgefüllt: Perrier wird seit 1863 abgefüllt, Poland Spring seit 1845 und Sao Lourenco seit 1890.  Abgefülltes Wasser hat in der Gesellschaft von heute, in welcher Lifestyle stetig anwächst, noch immer seinen Platz: Verbraucher entscheiden sich zum Kauf von abgefüllten Wasserprodukten, weil sie die Tatsache zu schätzen wissen, dass sie praktisch und tragbar sind, einen konstanten Geschmack haben, keine Kalorien enthalten und über die Qualitätsgarantie von Nestlé verfügen.   Um die Verbraucher zu befähigen, von ihrem Recht auf eine bewusste Wahl Gebrauch zu machen und eine gesündere Ernährung zu fördern, verpflichtet sich Nestlé Waters zu einer verantwortungsbewussten, zuverlässigen Verbraucherinformation auf unseren Produkten. Wir arbeiten in einer wettbewerbsintensiven Industrie, in welcher das Marketing unserer Produkte erforderlich ist, um unsere Marken von denen unserer Wettbewerber zu unterscheiden. Verbraucherinformation und Marketing sind auch die Gelegenheit, um die Verbraucher in Bezug auf die Vorteile von Trinkwasser als Teil eines gesunden Lifestyles, die spezifischen natürlichen Ursprünge von einem großen Teil unter ihnen, sowie die Bedeutung von Recycling zu sensibilisieren.

DokLab In der westlichen Welt braucht es kein Flaschenwasser, um „eine gesündere Ernährung zu fördern“. Dazu reicht Hahnenwasser vollständig aus. Mehr zum Thema via http://www.foodandwaterwatch.org/reports/bluewashing/

Nestlé Nein. Die Geschäfte von Nestlé Waters basieren auf der Einhaltung dessen, was unsere Arbeit bestimmt, unter anderen die Verbraucher, Menschenrechte, unsere Mitarbeiter, Lieferanten und die Umwelt. Unsere Geschäfte entsprechen ebenfalls allen lokalen Gesetzen und Bestimmungen im Zusammenhang mit unseren Aktivitäten. Darüber hinaus respektiert Nestlé Waters die strengen internen Normen und Richtlinien, welche das Management und den Schutz von Wasserressourcen betreffen, um die Nachhaltigkeit der Wasserressourcen, die wir betreiben auf Dauer zu gewährleisten.

DokLab Erstaunlicherweise waren die gesetzlichen Bestimmungen für die Nutzung von Grundwasser in Maine/USA jahrelang ähnlich lückenhaft wie in Pakistan oder Nigeria. In den von uns besuchten Ländern Pakistan und Nigeria sind die Reglementierungen zur Grundwassernutzung nach wie vor kaum existent.